"Züchtet rein und züchtet echt", diese Devise des Urvaters der deutschen Rassegeflügelzucht Robert Oettel
(1798-1884) nehmen sich auch die die Krüperzüchter unseres Sondervereins an.
Auf Grund der Seltenheit unserer Rasse und um Inzuchtdepressionen vorzubeugen, ist es aber nicht immer unumgänglich, auch auf Individuen anderer Rassen zurückzugreifen. Hier sollte aber bitte mit
Fingerspitzengefühl vorgegangen werden.
Bei Einkreuzungen sollte man nur nahe Verwandte aus dem europäischen Raum nutzen. Rassen vom asiatischen Rassekreis verfälschen den Typ auf lange Sicht und und den genetischen Schlüssel viel zu
sehr. Das ist nicht Sinn unserer Zucht.
Die gedobbelten Farbenschläge können auf ihre nächsten Verwandten aus dem Bergischen Land, den Schlotterkämmen zurückgreifen. Ebenso die Züchter der schwarzen und gesperberten Krüper (Übrigens wies eine genetische Untersuchung von 2020 aus, dass die engsten Verwandten der schwarzen Krüper immer noch die schwarzen Schlotterkämme sind). Allerdings sind alle genannten Farben auch bei den Bergischen sehr selten. Hier empfehlen wir auf solche Rassen wie die Rheinländer, Deutsche Sperber oder Minorka zurückzugreifen. Bei der Wiedererzüchtung der Farbenschläge gelb und gelbriesel ergab sich im praktischen Versuch unter Zuhilfenahme eines gelben Italienerhahnes der Aspekt, dass auch die gelben Läufe des Italieners nicht dominant vererbt wurden und dadurch eine weitere Möglichkeit der Blutauffrischung entstanden ist. Wichtig ist hier natürlich, eine Geschwisterpaarung der Nachzucht auszuschließen. Die konsequente Führung eines Zuchtbuches ist dabei unumgänglich.
Schwieriger als die Zucht anderer Rassen gestaltet sich die Krüperzucht nicht. Die Arbeit des Wissenschaftlichen Geflügelhofes (WGH) hat im Projekt "Kürzläufigkeit" bewiesen, dass der in der Vergangenheit von vermeintlichen "Experten" immer wieder kolportierte Letalfaktor, der bedauerlicherweise auch in Publikationen der Fachpresse aufgegriffen wurde, schlichtweg nicht nachweisbar ist.
Kurzbeinige Hähne haben allenfalls aufgrund ihrer Ergonomie eine niedrigere Befruchtungsrate bei ebenso kurzbeinigen Hennen.
Wer natürlich eine höhere Befruchtungsrate anstrebt, der verpaart langbeinige Tiere mit kurzbeinigen.
Also, die Krüper sind keine schwierigere Rasse als andere aus dem breiten Spektrum des Rassegeflügels. Dafür allerdings eine überaus aparte und eine, die man nicht überall sieht.
Wer etwas besonderes züchten möchte, kommt um die Krüper eigentlich gar nicht herum.