Nach über 20 Jahren ein entscheidender Schritt zur Anerkennung weiterer Farbschläge
Bewegung bei den Zwergen - Die "Farbpalette" soll um schwarz und schwarz-weißgescheckt anwachsen
Es tut sich was bei den Kurzläufigen. Das werdet Ihr in den letzten Wochen schon gemerkt haben. - Ungeachtet der Widernisse, denen die meisten von uns durch die
negativen Begleiterscheinungen der Stallpflicht, teils schon seit November 2016, ausgesetzt sind, arbeitet der Sonderverein an neuen züchterischen Zielen.
Aktuellstes Objekt der Begierde: die Farbschläge schwarz sowie schwarz-weißgescheckt bei den Zwerg-Krüpern. Schon Altmeister Bruno Dürigen widmete den Zwergen
unserer Dachshühner in seinem 1921 in Berlin erschienenden Fachbuch "Die Geflügelzucht" Beachtung. Bereits 18 Jahre zuvor, im Jahre 1903 - also ein Jahr vor der Gründung unseres Sondervereins -
erschien in einer Fachpublikation jener denkenswerte Satz:
„Ein Schlag der immer seltener wird, die Diminutivform des großen Dachshuhnes. Das Tierchen steht sehr knapp über dem
Boden, hat hohen Kamm, kurzen Hals und gedrungenen Körper.“
Lange waren die Zwerg-Krüper nach Ende des Zweiten Weltkrieges ganz von der Bildfläche verschwunden, bis engagierte Züchter und Genetiker um Rüdiger Wandelt die
Rückzüchtung unserer Zwerge in Angriff nahmen. 1996 wurde diese Anstrengung mit der Anerkennung des Farbschlages weiß und ein Jahr darauf mit der Anerkennung des Farbschlages silberhalsig
belohnt.
Nun gibt der Obmann des Bundeszuchtausschuss, Sparte Geflügel, Ulrich Freiberger, "grünes Licht." Unser SV-Vorsitzender Jörg Erich Haselier hatte am 11. Januar 2017
den erforderlichen Antrag gestellt.
Ein Auszug aus Jörg Erichs Antragsschreiben zur Anerkennung der schwarzen sowie der schwarz-weißgescheckten Zwerg-Krüper:
"Beide Farbschläge sind auf der europäischen Ebene bereits anerkannt und zwar bei den Züchterinnen und Züchtern in Frankreich und Belgien. Zudem ist der
schwarze Farbschlag bei den Krüpern hierzulande der am weitesten verbreitete.
Mit der Vorstellung entsprechender Tiere bei hierfür geeigneten Schauen im Herbst des Jahres möchten wir die züchterischen Anstrengungen der letzten Jahre
belohnen, die unsere engagierten Zwerg-Krüperzüchter für diese beiden Farbschläge verwandt haben. Beide waren in den vergangenen Jahren, so zum Beispiel anlässlich unserer Hauptsonderschau im
November 2015 und unserer Sonderschau 2016 (beide in Erfurt), bereits in der AOC-Klasse einem größeren Publikum grundsätzlich vorgestellt worden.
Nun halten wir den Zeitpunkt für gekommen, den nächsten Schritt zu gehen und durch das - Ihre Unterstützung vorausgesetzt - formal eingeleitete
Anerkennungsverfahren auch eine verstärkte Aufmerksamkeit auf diese beiden Zwerg-Krüperfarbenschläge und die Arbeit unseres Sonder- und Ihres Mitgliedsvereins zu richten."
Ulrich Freiberger, auch Vorsitzender des Verbandes der Zwerghuhnzüchter-Vereine e.V. (VZV), antwortete nun in seiner Eigenschaft als BZA-Obmann. Er
erwarte eine angemessene Tierqualität auf den in Frage kommenden Schauen und bittet auf den Meldebögen "Neuzüchtung im Anerkennungsverfahren" zu vermerken.
Gut für unsere Züchter: da, wie schon im Antragsschreiben zitiert, beide Farbschläge in Frankreich und Belgien anerkannt sind - auf französisch heißen die
Krüper übrigens Courtes-pattes - bleibt die dreijährige "Ochsentour" erspart und so können wir schon in diesem Jahr die berechtigte Hoffnung hegen, dass zumindest schon eine
Anerkennung erfolgt.
Alle Interessierten am Geschehen haben schon bei unserer diesjährigen Sommertagung am letzten Maisamstag und -sonntag die Gelegenheit die in Frage kommende Tiere im
Erzgebirge in Augenschein zu nehmen (gesonderte Einladung folgt im März).
"Ich freue mich, ganz besonders für unseren Zuchtwart und Obmann für Zwerge Pierre Süß sowie unser Jugendmitglied Timo Bünermann, aber auch für alle
Freunden der Zwerg-Krüper, dass es Belebung rund um die Zwerge gibt und wünsche den jeweiligen züchterischen Anstrengungen allen erdenklichen Erfolg", freut sich Jörg Erich Haselier. Der ganze
Sonderverein jedenfalls drückt die Daumen hierfür.